P R E S S E 
 
Vor 90 Jahren in Ahrensbök
Eröffnung einer Ausstellung über frühe Konzentrationslager


Der Terror des Nationalsozialismus begann unmittelbar nach dem Reichstagsbrand. Als das Parlament in Berlin am 28. Februar 1933 brannte, erließen die Nationalsozialisten ohne Zeitverlust die sogenannte „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“, die es ermöglichte, jeden Bürger, jede Bürgerin ohne richterliche Anordnung zu verhaften. Es war der Beginn, als überall im deutschen Reich frühe Konzentrationslager eingerichtet wurden – auch in Ahrensbök, wo im Direktionsgebäude in Holstendorf fortan widerständige Männer eingesperrt wurden.

Zur 90. Wiederkehr dieser Ereignisse zeigt die Gedenkstätte Ahrensbök vom 3. Oktober bis 3. November 2023 die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ in der Gemeindebücherei, Mösberg 3, Ahrensbök. Die Ausstellung wird am 3. Oktober um 17.00 Uhr vom 2. stellvertretenden Bürgermeister, Ralf Kunde, dem Leiter der Gedenkstätte Ahrensbök, Sebastian Sakautzki, sowie der Historikerin Ingaburgh Klatt, stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins, eröffnet. Detlev Uhle, Eutin, begleitet die Veranstaltung musikalisch.

Die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von 17 Gedenkstätten in der Bundesrepublik, unter ihnen die Gedenkstätte Ahrensbök. Sie wird zeitgleich an vielen Orten gezeigt – in Schleswig-Holstein vom 9. November bis 21. Dezember in Bad Oldesloe, im Januar 2024 im Landeshaus in Kiel. An elf Themenstationen werden Rolle und Funktion der frühen Konzentrationslager beleuchtet. Ahrensbök ist mit einer eigenen Tafel vertreten, denn Heinrich Böhmcker, Regierungspräsident im damaligen Landesteil Lübeck des Freistaats Oldenburg (dem heutigen Ostholstein) richtete im März 1933 im Landgerichtsgefängnis in Eutin, das möglicherweise erste frühe KZ im deutschen Reich ein. Ab 3. Oktober wurden die politischen Gegner in der Villa des Direktors einer ehemaligen Zuckerfabrik in Ahrensbök/Holstendorf eingesperrt.

Die ehemalige Villa ist die heutige Gedenkstätte Ahrensbök. Es ist das einzige in Schleswig-Holstein noch erhaltene Gebäude, in dem sich ein frühes Konzentrationslager befand. Interessierte sind zur Eröffnung der Ausstellung am 3. Oktober in der Gemeindebücherei eingeladen. Die Ausstellung ist täglich zu den Öffnungszeiten der Bücherei (montags und freitags 13.00 bis 18.00 Uhr, dienstags und donnerstags 10.00 bis 12.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr) zu sehen. Schulklassen - und andere Gruppen - können sich zu einer Führung bzw. Workshops bei der Gedenkstätte – telefonisch 04525 – 493 060 oder per E Mail gedenkstätteahrensboek@t-online.de - anmelden.

 
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